Leserbrief Dr. Patrick Nepper
Quelle: Traunsteiner Tagblatt vom 19.09.2019
Das Versiegeln geht weiter
Zum Bericht »Rinderzuchtverband will nach Wolkersdorf umsiedeln« vom 14 . September:
Seit Monaten gehen junge Menschen auf die Straße, um für den Erhalt ihrer Lebensgrundlagen zu kämpfen. Sie werfen der Politik vor, nichts für den Klimaschutz zu unternehmen. Um eine weltweite Katastrophe zu verhindern, müssen auf allen Ebenen C02-Emissionen radikal begrenzt werden.
In diesen Zeiten also befasst sich der Stadtrat an diesem Donnerstag mit einer Reihe von rückwärts gewandten Anträgen: Noch mehr Autos sollen in die Stadt fahren – drei Parkhäuser an Scheibenstraße, Klosterberg und Karl-Theodor-Platz werden diskutiert.
Eine Wiese in Haslach oberhalb von Seiboldsdorf soll für einen Verwaltungsbau der Sparkasse versiegelt werden. Und beinahe fassungslos macht mich der Plan des Rinderzuchtverbands, vom Festplatz wegzuziehen und eine über 15.000 Quadratmeter große Fläche auf einem Feld vor Wolkersdorf mit Hallen und Parkplätzen zu versiegeln. Der Festplatz in Traunstein bietet eine perfekte Anbindung an die Bundesstraße sowie große Parkflächen – diese Infrastruktur müssen wir nicht auf unbebauter Fläche nachbauen.
AIl diese Pläne sind nicht mehr zeitgemäß. Ein Parkhaus hat Sinn – aber mit dem Geld, das wir für für zusätzliche Parkhäuser ausgeben würden, können wir einen klimaneutralen und kostenlosen Hop-on-hop-off-E-Shuttlebus zwischen Festplatz und Innenstadt anbieten und Innenstadtparkplätze für l.astenfahrräder und Fahrradanhänger schaffen.
Wir müssen Grünflächen erhalten und den Fahrradverkehr endlich in der Planung bevorzugen. Immer neue Parkhäuser und unbegrenzte Flächenversiegelung sind der falsche Weg.
Dr. Patrick Nepper
Uhlandstraße
Traunstein
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